Kindertagespflege
Fuchsbau Freising

PÄDAGOGISCHES LEITBILD

Mein Bild vom Kind ist geprägt durch vielerlei Einflüsse: Jesper Juul, Alfie Kohn, Emmi Pikler, Maria Montessori und viele weitere beeindruckende Persönlichkeiten.

Um direkt es am Anfang ganz deutlich zu sagen: für mich ist die Gleichwürdigkeit (Jesper Juul) der Kinder besonders wichtig. Gleichwürdigkeit kennzeichnet sich durch eine Beziehung, in der Gedanken, die Reaktionen, die Gefühle, das Selbstbild, die Träume und die innere Realität des Kindes genauso ernst genommen wird, wie die der Erwachsenen und von den Erwachsenen in der Beziehung berücksichtigt wird. Sprich, dass man mit dem Kind genauso interagiert wie man es auch mit einem Kollegen, Freunden oder Verwandten machen würde. Belohnung, Bestrafung und "wenn ... dann ..." haben in dieser Haltung keinen Platz.


Bestätigt in meiner Haltung des fehlenden Lobes, aber dafür echter Wertschätzung finde ich mich bei Alfie Kohn und Maria Montessori. Laut Alfie Kohn neigt man durch Lob, wie andere extrinsische Anreize, das Engagement von Kindern für das, wofür sie gelobt wurden zu untergraben. Sprich, dass Kindern beigebracht wird, Dinge zu tun, um gelobt zu werden, anstatt Dinge zu tun, weil es richtig ist oder weil es Spaß macht. Auch ist ausbleibendes Lob für gleiche Handlungen eine Art der Bestrafung.


Außerdem möchte ich nicht den "inneren Bauplan" (Maria Montessori) eines Kindes aufhalten, wenn das Kind sich am subjektivem Lob meinerseits orientiert. Denn Kinder sind Baumeister ihres eigenen Ichs und Akteur ihrer eigenen Leben und sollten sich daher ihre intrinsische Motivation erhalten. Das Kind entscheidet selbstständig, wann es bestimmte Lernfenster öffnet um den Erwerb gewisser Fähigkeiten zu ermöglichen. Durch Feinfühligkeit der Erwachsenen und einer vorbereiteten Umgebung können somit Kinder das persönliche Maximum an Erwerbsmöglichkeiten neuer Fähigkeiten ausschöpfen und durch die eigene Motivation sich immer weiter entwickeln.


Auch Emmi Pikler vertrat die Ansicht, dass jedes Kind seine eigene Persönlichkeit hat und deshalb sein eigenes Entwicklungs- und Lerntempo, das sehr unterschiedlich sein kann. Jedes Kind macht genau dann seinen nächsten Entwicklungsschritt, wenn es sich dazu bereit fühlt, also sicher mit dem bisher erlernten ist. Alle motorischen Fähigkeiten und auch das Selbstbewusstsein entwickelt das Kind selbst, wenn es ein entsprechend wertschätzendes und liebevolles Umfeld dafür hat. Das Sprichwort "Gras wächst nicht schneller nur weil man daran zieht." passt ganz gut zu dieser Haltung.


Um einem Kind ein solch wertschätzendes und liebevolles Umfeld zu bieten, wo auch die Gleichwürdigkeit gelebt werden kann, ist mir ein bindungs- und bedürfnisorientierter Umgang mit den Kindern sehr wichtig.

Doch was ist bindungsorientiert? Was meine ich mit bedürfnisorientiert?

Bei bindungsorientiert wird ein Verhältnis zwischen Kind und der Bezugsperson angestrebt, welches auf einer liebevollen und sicheren Beziehung beruht. Sprich, dass man bei einer liebevollen, wertschätzenden Verbindung bei Kindern immer zeitnah, konstant, liebevoll und einfühlsam auf deren Bedürfnisse eingeht, so dass eine sichere Bindung entsteht. Auch sind Bedürfnisse und Meinungen vom Kind wichtig. Denn wenn Kinder sich sicher, also gut beschützt und verstanden fühlen, können sie sich auf die wesentlichen Dinge konzentrieren.

Mit bedürfnisorientiert ist ein Miteinander gemeint, dass sich an den Bedürfnissen aller Beteiligten orientiert und die Wahrung der Bedürfnisse Aller unter Achtung der persönlichen Integrität aller Beteiligten stets in der Vordergrund stellt.


Wenn man all das zusammenfasst und berücksichtigt, wird man merken, wie alles ineinander greift und sich gegenseitig unterstützt und ein Bild vom kompetenten Kind zeichnet, das einen respektvollen, wertschätzenden und liebevollen Umgang verdient. Somit haben Kinder bei mir die Chance in der von mir vorbereiteten Umgebung einfach sie selbst sein zu können ohne an sie gestellten Bedingungen.